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YETI GIRLS auf SPRING - Tour '99
Teil IV, Sommerfestivals

 

9.06. Übach-Palenberg, Rockfabrik

Auf geht's (Real Audio)

Support von ECHT
Wir haben’s zum zweiten Mal getan. Und es tat schon wieder nicht weh! Sowohl als ganzes, als auch im Detail: Wendelix spielte heute seinen ersten Gig, seit seiner unheilbaren Krankheit im Rücken (Bravo berichtete).
Und, obwohl er sein Gesicht verzog wie nix gutes, hatte das nicht mit Schmerzen zu tun. Vielmehr rührt es daher, daß er als kleiner Junge mal den Grimassenschrank seiner Mutter aufräumen mußte, weil diese schnell noch einkaufen wollte. Der Schrank sollte besonders schön aussehen, wenn Pazifica - Wendelix’ Schwester - nach Hause kommt. Sie mochte es, wenn alles ordentlich war und auch was zu essen im Haus. Der Schrank war von innen jedoch das reinste Sodom und Gomorra und Pazifica sollte bald heim kommen. Es wurde also zu einem Wettlauf mit der Zeit. Diesem Psychodruck nicht gewachsen und ungeschickt wie Klein-Wendelix früher nun mal war, ließ er prompt das „Lustiges Gesicht bei Schlaggeräuschen"- Glas fallen und atmete die mephistophelischen Dämpfe ein.
Seitdem muß er beim Schlagzeug spielen nicht mehr so tun, als ob - nein, er sieht von selbst so aus. Was in unserem Fall bedeutet: Wendelix geht es wieder exzellent.
Wir hatten übrigens einen schönen Abend mit ECHT!

BumBum (Real Audio)


Hatte es echt nötig: unsere Kühlerpuppe


12.06. Merseburg, Campusfest

Festival mit Mellow Sirens, Pyogenesis
Es gibt Gegenden, da könnte man gut Endzeit-Sience Fiction Filme wie Mad Max drehen. Und in diesen Gegenden gibt es manchmal Gebäude, die so aussehen, als wäre die letzten 20 Jahre kein Mensch mehr da gewesen. Und dann plötzlich mit einem Schlag kriechen die Geschöpfe aus ihren Unterschlupfen hervor und alles scheint auf einmal normal.

So geschehen heute. Der Raum glich einer Schulaula und hatte zwei Bühnen, auf denen die vier geladenen Bands abwechselnd spielten. Das verkürzte die Umbaupausen. Das Paket mit Mellow Sirens und Pyogenisis, die wir schon seit einigen Jahren scherzhaft Gyrospenis nennen, ging gut auf. Haus gerockt, Auftrag erfüllt!

Disco (Real Audio)

Auch so war es mit den Kollegen echt lustig. Und da wir alle im selben Hotel schliefen, veranstalteten wir dort noch eine zünftige Flurparty. Flurparty deshalb, weil man wohl keinem zumuten konnte, sich mit 20 Leuten den Raum zuzufeiern, in dem man dann später noch schlafen will.


Und diesmal brauchten wir keine Handtücher zu zerknüddeln, um unserem Ruf als Rock’nRoll-Monster gerecht zu werden - der Flurzustand war bei Partyende schon dementsprechend. Und wie es sich für ein Hotel der gehobenen Klasse gehört, war der Flur am nächsten morgen wieder sauber und die Angestellten verloren kein Wort darüber.


16.06. Potsdam, Waschhaus

Potsdam an der Havel!
Mehr gibt’s eigentlich auch nicht zu sagen!
Doch: die Veranstalterin Katja war sehr hübsch und nett.!
Ansonsten: das Waschhaus liegt auf einem pittoresken Fabrikgelände, wo Künstler und Menschen, die noch einen Traum haben, sich ein Stelldichein geben. Ich nehme zudem an, daß das Waschhaus früher mal ein Waschhaus war. Davon sieht man aber nichts mehr.

Nina Hagen spielt hier nächste Woche. Sie hat zu diesem Zweck persönlich all unsere Plakate mit den ihrigen überklebt. Na die kriegt am 28. in Bochum was zu hören, wenn wir mit ihr zusammen spielen. So geht das nun nicht!
Im Hintergrund plätscherte die Havel ihr nimmermüdes Plätschern und das Essen war sehr lecker!
Potsdam an der Havel!

Warmsingen (Real Audio)



17.06. Ilmenau, B.D.-Club

Stromschlag (Real Audio)

Fakt ist doch: unser Bus wird langsamer!
Zunächst wollten wir uns noch selbst einen vormachen. Sprachen davon, daß es ja auch ziemlich bergauf ginge und wir ja auch extremst beladen seien.
Die Landschaft war jedoch flach und wir hatten nicht mehr dabei als sonst auch. Im Gegenteil: MMD Mike fehlte sogar auf dieser Rutsche.
Als wir schließlich nur noch von fetten Lkws mit Höllentempo überholt wurden, gestanden wir es uns dann auch ein. Der Bus ist irgendwie kaputt. Entlang der Bahn erspähten wir den Stern, fuhren ab und ließen uns den Spritfilter wechseln. Keine Besserung. Als wir schließlich nur noch 30 km/h schafften, beschlossen wir dann doch, mal von der Autobahn abzufahren.
Also über’s Land nach Ilmenau kriechen! Wir mußten ja schließlich noch zum Gig. Als wir ankamen, hatten wir den Bus schon fast aufgegeben.
Doch immer, wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her! Eine Mercedes Niederlassung, die bis 24 Uhr (!) auf hat. Wo gibt’s das schon, wenn nicht hier, wo man alles und gar nichts erwartet. Wortkarge Männer machten sich über unser Automobil her, wechselten zwei Teile und wollten dafür 30 DM. Wahnsinn! Le Büs ging wieder ab wie ein Zäpfchen.
Danke, Mercedes Niederlassung M. Schulz in Suhl!
Dieses Erlebnis, gepaart mit der Tatsache, das Yessica um 0 Uhr Geburtstag hatte, ließ uns heute ausgelassen feiern.

Andre (Real Audio)


"Duett für Nokia und Ericsson" (Real Audio)


22.06. Köln, Prime Club

Support: New Wave Hookers, Porcupines
Ok, Heimspiel! Und schon wieder ein Geburtstag: Axl, einer unserer beiden Hof-Mischer. Unsere Geschenke: Eine Zigarettentorte, eine Flasche Mariacron und den Bühnensound der Yetigirls designen dürfen.

Ruth (Real Audio)

Stones (Real Audio)


Tina im Glück

Später haben wir ihn irgendwann im Nebel verloren, eine Delegation der Yetis tauchte jedoch sehr viel später auf der Zülpicher Strasse wieder auf, um mit den Hookers den eigentlich für Bamberg geplanten "Keller-Abend" im Venus-Keller (!) nachzuholen. Kopfweh gibt's dort schon treppabwärts, dies wird dann mit stetiger Schweinerockberieselung und Musikwuschverbot am köcheln gehalten. Schöööön! Und diesmal kam noch nicht mal ne Jacke weg...


24.06. Koblenz, Circus Maximus

Support: The Loners
Der Circus Maximus ist ein relativ frischer Club in Koblenz mit - behaupten wir jetzt einfach mal - grosser Zukunft. Kääsefondue mit namen "In den See, in den See!"! Damit hat man als Veranstalter leichtes Spiel und wird den ganzen weiteren Abend keinen Ärger mehr mit den Musikern bekommen. Sogar, wenn nur die halbe Anlage funktioniert und der Soundcheck deshalb 3 Stunden dauert.

Für Pausen dieser Art steht dann gegenüber ein Schnickschnackladen allererster Güte bereit. Ein Teil der Ausbeute: Ein Knopf-annäh-Necessaire (Yessica), eine Lambada-Puppe (Krolli), 9-Volt-Batterien (Harry), keine beheizbare Paella-Pfanne (Wendelix ärgert sich heute noch). Wolle hatte leider keine Zeit zum einkaufen (s.O.). Als nächstes erfüllten wir brav unseren Auftrag, die nach einigen Konzerten immer noch blitzeblanken Backstageraumwände einzuweihen.

Passte leider nicht mehr in den Bandbus: Y-Pult

Braune Sosse (Real Audio)

Auch nach dem Gig konnten wir uns nur sehr schwer von Club und Belegschaft trennen, Wendelix verschenkte sogar leichtfertig sein Lieblingsfeuerzeug aus Jena. Schade nur, dass Krolli am Ende zu faul war, im Hotel noch den Kamin anzuwerfen.


03.07. Frankfurt, Sound of ffm

Wie klingt ffm? Krolli fand die beste Beschreibung: Bei lauter Musik in der Badewanne den Kopf unter Wasser: Uhm-Uhm-Uhm... Passenderweise hiess der local hero auf diesem gigantischen Strassenfest dann auch "DJ Taucher" und trat im Bademantel auf.

Armes Frankfurt: Der VIP-Bereich

Trotzdem: Nach einer Weile am-Main-rumchillen gabs auf der Alternative-Bühne vor uns Sportfreunde Stiller, nach uns Cucumbermen, ein Line-Up ganz nach unserem Geschmack!

Danach flugs in die Pension Heep (vgl. Frankfurt, Nachtleben), zwei Geburtstage nachfeiern und gucken, wie die Fachwerk-Verblendung an der Scheune gelungen ist.

Frankfurter Frühstück: Kaffee und Kesselgulasch


12.07. Mohrkirch, Open Air

Festival mit: Bietels, Rolling Schtones, Schobbel
Bei sengender Sonnensau nutzten wir heute unsere Chance bei der angekündigten Überlastung der Autobahn A1, Richtung Norden, mitmachen zu dürfen. Es wurde so gesehen ein voller Erfolg: bis Hamburg 7 ½ Stunden! Die letzten 120 km hinter Hamburg bis Mohrkirch hoch dauerten dann peinlicherweise nur noch eine weitere Stunde. Und irgendwie hat’s wohl die ganze Zeit im Bus geregnet.
Bei dem Festival heute waren wir soetwas wie der „kulturelle Auftrag"(O-Ton Veranstalter). Spielten wir doch mit einer Beatles-Coverband, einer Rolling Stones-Coverband und einer Coverband zusammen.
Mohrkirch ist ein 1000 Seelen-Dorf in der Pampa, ca. 30 km vor Flensburg. Und alle, alle waren sie gekommen (Wahrscheinlich sogar der Bürgermeister). Ehrlicherweise muß man natürlich sagen, daß auch ein paar Leute aus Böel, Saustrup, Norderbrarup und wahrscheinlich auch aus Schnarup-Thumby diesem Festival beiwohnten.
Auf jeden Fall war es bis jetzt unser nördlichstes Concert ever!

"Abkürzung" bei Schnarup-Thumby

Wie bereits angedeutet, kamen wir ein wenig spätzeitig in Mohrkirch an. Um an die Bühne zu kommen mußten wir nun mit unserem Bus über das Besuchergelände fahren, welches schon einigermaßen gut besucht war. Dabei ließen wir es uns natürlich nicht nehmen, einen kleinen Schlenker zur Bierbude zu machen, um dort aus offentürigem Wagen vorbeifahrenderweise 5 Pils zu bestellen! Das war ein Hallo! Das erste Eis war gebrochen!
Später, eingebettet zwischen Beatles und Rolling Stones, überzeugten wir dann noch den Rest der Nordlichter durch unseren musikalischen Beitrag. Ganz viel später durften wir dann nochmals beim Auftritt der Coverband Schobbel unsere Gesangskünste darbieten, als sie eine Speedrock-Version von Black Sabbaths „Paranoid" (für uns: "Der Hund von Baskerville") intonierten.
Privatunterkunft und Verpflegung waren bestens.

Herbergsvater Olaf

P.S.: Auf der Rückfahrt hat Harry auf einer Raststätte Rolf Rüssmann gesehen, was keinen wirklich interessierte!


17. 07 Braunschweig, Rocktage

Vor zwei Jahren waren wir an einem Offday schon mal ganz privat hier. Quasi inkognito schauten wir uns damals die Cucumber Men an.
Heute mußten wir allerdings selber ran, konnten uns aber so, musizierenderweise, von der Bühne aus das Braunschweiger Open Air - Publikum anschauen. Auf diese Art und Weise lernt man beide Seiten des Lebens kennen. (Einleitung fertig!)
Leider Gottes liegt das Open Air Gelände direkt im Zentrum wo all die schönen Kneipen, Discos und der Brain Club sind. Und auf dem Weg zum Kult - „City Hotel Mertens" kommt man auch nicht umhin, dort vorbeizulaufen. Der Rest ergab sich dann irgendwie von selbst.

Das dumme ist nur, daß sich solche exzessiven Nächte immer nur dann so dermaßen anbieten, wenn wir am nächsten Morgen unbedingt früh aufstehen müssen, weil wir an die 600 km zu fahren haben. Und in diesem speziellen Fall wurde dieser Tag im Radio auch noch mehrfach als der „verkehrsreichste Tag des Jahres" angekündigt.
Bestgelaunt und mit gut durchblutetem Kopf, erschienen wir also alle am nächsten Morgen gegen 9.00 Uhr beim Frühstück..


18.07. Ditzingen, Steinbruch on the Rocks

Zusammen mit: Nosexuntilmarriage, Donots, Miles
Wie bereits erwähnt, sollte der heutige Tag, laut Radio, als der „verkehrsreichste Tag des Jahres" in die Analen der Geschichte eingehen. Fünf Bundesländer haben Ferienbeginn und wir mußten 570 km quer durch Mitteldeutschland fahren. Unsere Vorfreude auf diese Fahrt könnt ihr euch kaum vorstellen! Zumal nach der letzten Nacht und dem frühen Aufstehen heute, daß ja beides den Spaßfaktor jeweils verdoppelt.

Nachdem wir dann so eine Weile bei mittelmäßig gut besuchter Autobahn gefahren sind, ersannen wir einen ganz, ganz exquisiten Plan:
Wir schufen uns durch reine Konzentration ein Wurmloch, durch das wir dann hindurch fuhren. Am anderen Ende kamen wir in den frühen 70er Jahren wieder raus. Und zwar an einem sogenannten „autofreien Sonntag" (den gab es nämlich damals öfter zu Zeiten der Ölkrise).
So fuhren wir fast zwei Stunden über gespenstisch leere Straßen. Als es Anfing, uns unheimlich zu werden, schufen wir erneut ein Wurmloch und - schwupp - waren wir wieder im hier und jetzt.
So fuhren wir gegen sechs in den Steinbruch ein, in dem das Festival stattfand. What a Panorama, folks !!!

Die dortige LKW Waage erzählte uns dann noch, daß unsere Backline exakt 500 kg wiegt (Prinzip: vorher / nachher und dann die Differenzsumme).
Durch solche Spielereien fröhlich gestimmt, gestaltete sich der Rest des Abends fast von allein.
Nach etwas über zwei Jahren trafen wir hier die Donots wieder, die man einfach geil finden muß. Miles verblüffte, obwohl ihr Aufkleber scheiße ist und der Hotelmanager blieb auch um 3.00 Uhr morgens freundlich, obwohl Harry und Wendelix in die Flure reinbrüllten, um das Partyzimmer zu finden.


Und was kommt jetzt? Der Ferienkalender!

Wie jeder Automechaniker oder Bankangestellter, müssen auch wir Popstars mal entspannen, die Seele baumeln lassen, abschalten, fünfe gerade sein lassen und einfach mal raus aus dem Alltagstrott.
Will sagen: wir machen jetzt Urlaub! Und zwar fast drei Wochen.
Wendelix macht eine Kreuzfahrt, Harry besucht Pirotschka in der Pußta, Krolli fährt die Originalstraßen der Easy Rider - Verfilmung nach und Yessica bleibt im wesentlichen auf seinem Anwesen und wird sich vielleicht bei dem einen oder anderen Adelsgeschlecht dieses Landes mal zum Fünf-Uhr-Tee einladen.
So jetzt wißt ihr Bescheid!
Nutzt ihr bitte auch die Zeit, macht das Abitur nach oder vielleicht eine sinnvolle Lehre, Umschulung, Weiterbildung, egal.
Wir sehen uns auf jeden Fall am 7.August in Eigeltingen wieder!
Es würde uns freuen, wenn ihr uns eure Zeugnisse mitbringen würdet. Der / die erste, bekommt von uns eine CD geschenkt. Und zwar keine von Wolfgang Petry.
Bleibt Yetis, auch im Sommer!

Bis dann ...


 

Prrrrrr...